… ist Senior Research Fellow am Institut und leitet das von ihm initiierte, akquirierte und mit 921.802€ geförderte Drittmittel-Forschungsprojekt „Open Foresight“ in Kooperation mit der Helmut Schmidt Universität und der Universität Hamburg.
Zuvor studierte er an den Universitäten Stuttgart und Nottingham (England) Technologiemanagement (Dipl. Ingenieur) und erwarb parallel Praxiserfahrungen in führenden Industrieunternehmen (z.B. Daimler), Verbänden (z.B. FIFA), sowie Forschungsinstitutionen (z.B. Fraunhofer Gesellschaft). Ab Dezember 2007 arbeitete Herr Ehls bei der Unternehmensberatung Accenture im Bereich Innovationsstrategie und Produktmanagement in internationalen Projekten. Seit März 2011 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut. Im Juli 2013 schloss er seine Promotion zum Thema Abwägungsentscheidungen [Trade-offs] zur Teilnahme an offenen und verteilten Innovationsprojekten ab. Seitdem arbeitet Herr Ehls als Forschungsgruppenleiter und Habilitand im Bereich Open and User Innovation und lehrt an verschiedenen Hochschulen im Bereich TIME (Technologie-, Innovations-Management, Entrepreneurship).
Die Forschungsgebiete von Herrn Ehls sind ‚Open and User Innovation‘ und die Fragestellung wie verteilte Innovationsprozesse unser Leben und die Produktentwicklung beeinflussen. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind die Integration von verteilten Anwendern in Foresight, Problem Solving und Ideengenerierung, der Kollapse von offenen Communities sowie Crowdsourcing. Er präsentierte seine Arbeiten auf den international führenden Konferenzen (peer reviewed) im TIME Bereich (z.B. Academy of Management, DRUID, VHB-TIE-Tagung, IPDMC, OUI) und hat zusammen mit Prof. Herstatt das Buch „Open Source Innovation“ im Routledge Verlag herausgegeben. Herr Ehls absolvierte zudem einen Forschungsaufenthalt an der Tokyo Tech University [Prof. Shuzo Fujimura, Japan, 2014] und ist seit September 2015 Visiting Scholar am Crowd Innovation Lab [Prof. Karim Lakhani] an der Harvard University.
Habilitation Project: User-Producer-Collaboration
Open collaborations are new organizational forms for product development, which even perform in competitive environments. Distributed volunteers and users in communities create products and exhibit a new source of innovations, beyond the boundaries of the firm. This socio-economic environment challenges current organizational thinking, but also opens new opportunities. Firms can benefit by integrating innovative (lead) users in their product development process. Another opportunity is exploring weak signals early by integrating these distributed creative minds within the foresight process. From the view of independent inventors, they face significant challenges, e.g. in exploiting their developments, finding production capacities, or refine ideas for commercialization. As a result, helpful insights and developments are frequently vanished, which also creates a loss for society. However, a collaboration between firms and users would benefit both groups and society. A collaboration opens an avenue to recognize trends and upcoming product requirements, as well as to include independent minds for superior innovation exploration and exploitation.
Current research concentrates most frequently on the collaboration between firms, but neglects collaborations with and among users. The objective of this research is to understand the collaborations of firms and users, particularly their exchange relationships and integration within the foresight and new product development process. By revealing antecedents of partnering and contingency factors for cooperation we build the base for successful innovation, beyond the boundaries of the firm. We strengthen innovation performance and create a bridge particularly for small and medium sized enterprises to cope with upcoming requirements and integrate distributed users for impactful innovation and strategy development.
This research project constitutes a work package of the Open Foresight research group made possible by the Free and Hanseatic City of Hamburg, Ministry of Science and Research within their initiative to enable excellent research. We are thankful for the received grant for the proposal “Open Foresight zur strategischen Sicherstellung der Innovationsfähigkeit von KMU“.
Aktuelles Forschungsprojekt:
Open Foresightzur strategischen Sicherstellung der Innovationsfähigkeit von KMU
Offene Kollaborationen stellen neuartige Organisationsformen für Innovationen und die Produktentwicklung dar, die selbst in verschärften Wettbewerbssituationen ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt haben. Nutzer kreieren Produkte und stelleneine zusätzliche Quelle von Innovationen dar. Die Globalisierung und gleichzeitige Konzentration von Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten findet nicht mehr nur in der realen Welt, sondern auch digital in Communities außerhalb der Firmengrenzen statt. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist der Blick in die Zukunft und nach außen essentiell. Das Vorausschauen (Foresight) unter Berücksichtigung verteilter Innovationsquellen wird zu einer Herausforderung und eröffnet zugleichneue Möglichkeiten der Wertgenerierung.
Die Analyse von Entwicklungsgemeinschaften sowie strategischen Partnerschaften konzentriert sich bisher weitgehend auf Kollaborationen zwischen Unternehmen. Die Öffnung des Innovationsprozesses und Einbindung von externen Anwendern stellt Unternehmen daher vor neue Herausforderungen. Die Gestaltung der Austauschbeziehungen zwischen Individualakteuren und Unternehmen fordert ein tiefergehendes Verständnis der Beteiligung für den Wissensaustausch. Insbesondere wenn es sich nicht nur um die Übernahme von Anwender-wissen handelt, sondern um die im Open Foresight zentrale Interaktionsmöglichkeit mit Individualakteuren oder gar Kollektiven. Die Aufnahme von Anregungen über grundlegende Änderungen der Rahmenbedingungen, selbst wenn diese noch relativ produktfern sind, wird zu einer zentralen Voraussetzung für Unternehmen die von offenen Prozessen profitieren möchten.
Ziel des Projektes ist es daher mit dem neuen Ansatz "Open Foresight", User-Wissen in die Prognose und den Innovationsprozess zu integrieren. Es wird eine gezielte und kosten-günstige Produktentwicklung und Planung angestrebt ; weg von sporadischen Innovationen hin zu strukturierten Entwicklungspipelines.
Abgeschlossenes Forschungsprojekt:
Self-Selection in Open Source Communities
Das Phänomen von nutzergetriebenen und verteilten Innovationen gewinnt fortlaufend an Bedeutung und deutet einen Paradigmenwechsel an.
Partizipative-internetbasierte Gruppen (Communitites) organisieren sich selbstständig, koordinieren einen Entwicklungsprozess und bringen verschiedenste Produkte zur Markteinführung. Angefangen vom gezielten Entwickeln von Applikationen (Open Source Software), über das Erstellen gemeinsamer Kulturgüter (Open Source Content) bis hin zu physischen Objekten (Open Source Design) lässt sich das Phänomen über diverse Bereiche anhand konkreter Praxisbeispiele beobachten. Nutzer und Communities übernehmen folglich Aufgaben, die bisher vorwiegend Unternehmen durchgeführt haben. Communities müssen daher als zusätzliche Quelle von Innovationen in Betracht gezogen werden, und zusätzlich als Möglichkeit in denen Nutzer kollaborativ ihr spezifisches Bedürfnispotenzial befriedigen können. Gleichzeitig ist die Entscheidung eines Nutzers für eine Community eine zentrale Fragestellung, da eine Community ohne Nutzer keinen Austausch, Unterstützung oder Kollaboration ermöglicht. Die Attraktivität einer Community zu erhöhen und Nutzer anzuziehen ist somit eine erfolgskritische Fragestellung. Aufgrund der Vielzahl der Communities mitunterschiedlichsten Ausprägungen bieten sich jedoch zunehmend Alternativen für den Nutzer, der dadurch Auswahlentscheidungen und Abwägungen (Trade-offs) zwischen mehreren Communities trifft. Das Bedürfnis eines Nutzers in einer Community mitzuwirken trifft somit auf ein (Über-) Angebot für den Nutzer. Ähnliche Communities konkurrieren somit um einen Nutzer.
Die aktuelle Forschung konzentriert sich bisher auf Fragestellungen der Teilnehmermotivation, Governancemechanismen oder des Communitydesign zumeist innerhalb eines einzelnen Open Source Streams.
Eine Open Source Stream übergreifende Betrachtung und Abwägungsaspekte seitens der User sind bisher nicht im Fokus. Diese Arbeit dringt in diese Forschungslücke vor, und stellt die Frage: Anhand welcher Aspekte entscheidet sich ein User für eine Community (Self-Selection) und welche Trade-Offs ist er dabei bereit einzugehen unter Auswahl von Alternativen. Ziel der Forschung ist es (a) diese Abwägungen zu identifizieren und (b) eine übergreifende Perspektive einzunehmen und die Erkenntnisse einzelner Open Source Streams gegenüberzustellen. Die Forschungserkenntnisse können dann in die Praxis übertragen werden für ein nachhaltiges strategisches Organisations-Engineering sowie ein tiefergehendes Verständnis für die Mitgliederpartizipation auch in realen Organisationsformen
Topic of Doctoral Dissertation (completed)
Joining Decisions in Open Collaborative Innovation Communities: A Discrete Choice Study