… studierte im hochschulübergreifenden Diplomstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen in Hamburg. Während seines Studiums absolvierte er Praktika in Deutschland und Thailand sowie ein Auslandssemester an der Reykjavik University auf Island. Seit Mai 2013 ist Herr Schorn externer Doktorand an unserem Institut. Daneben arbeitet er als Assitent der Geschäftsführung für eine Kommunikationsberatung. In seiner Dissertation untersucht Herr Schorn die Diffusion und Akzeptanz von user-innovierten Produkten.
Acceptance and perception of user innovated products
Nutzer sind eine anerkannte Innovationsquelle – sie innovieren initial nicht, um kommerziellen Interessen nachzugehen, sondern um persönlich von ihren Erfindungen zu profitieren. Durch eine zunehmende Demokratisierung des Innovationsprozesses werden dabei immer mehr Leute befähigt, ihre Ideen in Produkte umzusetzen. Für nahezu jeden Teil des Innovationsprozesses stehen den Innovatoren heute Hilfsmittel bereit – von der Ausarbeitung der Idee in Communities, der Entwicklung von Prototypen mittels 3D-Druckern bis hin zur Finanzierung durch Crowdfunding. So wird in einigen Publikationen bereits das Zeitalter der Nutzerinnovatoren ausgerufen. International durchgeführte, landesweite Studien bestätigen die weite Verbreitung des Phänomens Nutzerinnovation, zeigen jedoch auch, dass nur ein geringer Teil der Erfindungen mit anderen geteilt und nur ein Bruchteil kommerzialisiert wird. Da dieser Zusammenhang ein Verlust für das öffentliche Gemeinwohl bedeutet, müssen Hintergründe und Umstände besser analysiert und verstanden werden.
Dabei ist die Angebotsseite nur ein Teil der erfolgreichen Diffusion – ebenso muss eine Nachfrage nach nutzer-innovierten Produkten überhaupt bestehen. Wäre dies nicht der Fall, liefe man in Gefahr, das Potenzial zu überschätzen. In dieser Arbeit soll jener Zusammenhang untersucht werden. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Frage nach der generellen Kundenakzeptanz für nutzer-innovierte Produkte. Im Freizeit-, Medizin- und Open-Source-Bereich sind erfolgreiche Verbreitungen von Nutzerinnovationen bekannt; eine systematische Untersuchung, welche Faktoren zur erfolgreichen Adaption führten liegt jedoch auch hier nicht vor und sollen in dieser Arbeit untersucht werden. Eine weitere Fragestellung beschäftigt sich mit dem Einfluss der Herkunft auf die tatsächlichen und wahrgenommenen Produkteigenschaften. Die Implikationen dieser Arbeit könnten Nutzer-Innovatoren bei der Wahl einer geeigneten Verbreitungsstrategie helfen, etablierten Unternehmen strategische Optionen in der Zusammenarbeit und Positionierung in Nutzer-komplementierten Märkten aufzeigen und öffentlichen Entscheidungsträgern bei der Wahl zielgerichteter Förderungsmöglichkeiten von Nutzerinnovationen unterstützen.